Don’t worry be happy, Hakuna Matata, good vibes only – so oder so ähnlich lauten die Mottos unserer modernen „Think positive“ Gesellschaft. Negativität hat in diesem Paradigma absolutes Hausverbot. Positiv denken lernen ist quasi Pflichtfach in Persönlichkeitsentwicklungskunde. Jeder zweite „Influencer“ mit 1000 Followern postet heutzutage Fotos mit tiefgründigen Sprüchen und Zitaten über die Wichtigkeit eines positiven Mindsets. Das Internet ist überflutet von YouTube Coaches und Motivationsgurus, die einem die Kunst des positiven Denkens beibringen wollen.
Und ja: Positiv denken macht glücklich und gesund! Das haben mittlerweile diverse Studien unter Beweis gestellt (wie zum Beispiel diese hier). Und dennoch birgt die ganze „Think Positive“ Attitüde auch eine düstere Seite, die viele leider erst bemerken, wenn es zu spät ist.
Im Folgenden erfährst Du, warum positives Denken uns manchmal sogar unglücklicher machen kann. Außerdem bekommst Du hier 7 Tipps mit auf den Weg, wie Du „richtig“ positiv denken lernen kannst. Damit Du glücklicher und entspannter durchs Leben gehst!
Disclaimer: In diesem Artikel findest Du nur meine persönlichen Erfahrungen. Wende Dich bei Problemen bitte an eine professionelle Stelle.
- Was ist positives Denken eigentlich?
- „Toxic Positivity“ - Die dunkle Seite des positiven Denkens
- Selber Schuld? Die Negativspirale der Gedanken
- Ist positiv denken lernen also reiner Unsinn?
- Positiv denken lernen - 7 Tipps, mit denen es wirklich klappt
- Welche Vorteile bringt positiv denken lernen?
- Positiv denken lernen – lohnt sich das?
Was ist positives Denken eigentlich?
Doch bevor wir tiefer in die Materie einsteigen, muss zunächst noch geklärt werden, was „positives Denken“ eigentlich in seiner Grundform bedeutet. Wikipedia hat dabei eine meiner Meinung nach sehr treffende Definition parat:
„Positives Denken zielt darauf ab, dass der Anwender durch konstante positive Beeinflussung seines bewussten Denkens (z. B. mithilfe von Affirmationen oder Visualisierungen) in seinen Gedanken eine dauerhaft konstruktive und optimistische Grundhaltung erreicht und infolgedessen eine höhere Zufriedenheit und Lebensqualität erzielt.“
Etwas einfacher ausgedrückt: Positives Denken ist die Anwendung von gedanklichen Techniken, die uns glücklicher machen sollen. Es beschreibt die Kunst, die eigene Wahrnehmung zu steuern. Und zwar in Richtung Dankbarkeit, Chancen und Erfolg.
„Toxic Positivity“ – Die dunkle Seite des positiven Denkens
Das repetitive Aufsagen von „Ich bin der Beste!“ oder „Ich kann das!“ – Sprüchen vor dem Spiegel soll mir also dabei helfen, jeden Morgen um 6:30 Uhr mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus dem Bett zu hüpfen? Um anschließend energiegeladen ins Büro zu fahren, wo mir mein genervter Chef mit einem Berg an lästiger Arbeit auf den Sack geht?
Wie Du Dir vermutlich schon denken kannst, sind positive Affirmationen dieser Art definitiv nicht die Lösung aller Probleme in Deinem Leben. Zahlreiche Psychologen und Psychiater haben herausgefunden, dass solche Techniken sogar dazu führen können, dass Du Dich unter dem Strich unglücklicher und unselbstbewusster fühlst.
Hierfür gibt es 2 Gründe:
- Die positiven Gedanken stimmen schlicht und einfach nicht mit der Realität überein. Dies endet bei unreflektierten Personen nicht selten in einem kompletten Realitätsverlust. Durch das Leugnen eigener Schwächen verbaut man sich hierdurch schließlich den Weg, an sich zu arbeiten und Probleme konstruktiv anzugehen.
- Dein Unterbewusstsein kauft Dir die Affirmationen nicht ab. Ein reflektiertes Gehirn ist grundsätzlich darauf getrimmt, kritische Fragen zu stellen und Dich auf unschöne Dinge im Leben hinzuweisen. Dies hat evolutionäre Gründe, da man in der Steinzeit mit (selbst)kritischem Denken in der Regel einfach nicht so schnell ins Grass biss wie mit einer „Hans guck in die Luft – alles ist super!“ Einstellung.
Selber Schuld? Die Negativspirale der Gedanken
Doch bei der „Think Positive“ Bewegung gibt es noch eine weitere Falle. Und zwar die unterschwellige Aussage: „Wenn Du nicht erfolgreich und glücklich bist, dann bist Du selbst Schuld!“ Vor allem bei Menschen mit einem gering ausgeprägtem Selbstbewusstsein kann dies zu einer Negativspirale der Gedanken führen, in die man nur allzu leicht gerät. Häufig reicht ein kleiner Kieselstein schon dazu aus – wie etwa eine kritische Bemerkung vom ätzenden Arbeitskollegen oder ein unnötiger Streit mit dem Partner.
Solche Sachen führen eben meistens unweigerlich zu negativen Gedanken – dagegen können auch Affirmationen und Visualisierung nichts tun. Und das ist ja auch völlig normal! Gefährlich wird es nur, wenn man sich aufs positive Denken eingeschossen hat. Denn dann arbeitet Dein Verstand gegen Dich, was wie folgt aussehen kann:
„Warum fühle ich mich jetzt schlecht? Ich muss doch nur positiv denken, damit ich mich besser fühle. Nicht mal das kann ich!“
Erkennst Du das Problem? Kommen negative Gedanken auf, bekommen wir das Gefühl, beim positiven Denken versagt zu haben. Dass wir uns einfach nicht genug angestrengt haben. Das Resultat: Man fühlt sich am Ende noch unglücklicher als ohne positives Denken.
Wenn Du positiv denken lernen willst, musst Du diese Falle auf jeden Fall vermeiden.
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Ist positiv denken lernen also reiner Unsinn?
Nein, denn wie eingangs bereits erwähnt hat positives Denken definitiv seine Daseinsberechtigung. Richtig angewandt kann es auch Dein Leben verbessern und Dir zu mehr Selbstbewusstsein und Gelassenheit im täglichen Alltag verhelfen.
Die geheime Zutat, damit es auch wirkt: Realismus. Denn erst mit einem gesunden Bezug zur Wirklichkeit kann das positive Denken seine volle Kraft entfalten. Eine Kombination aus Optimismus und Realismus führt nachweislich zu mehr Freude und einem besseren Selbstwertgefühl.
Dabei ist es natürlich nicht einfach, die Brücke zwischen optimistischen Gedanken einerseits und bodenständigen Gedanken andererseits zu schlagen. Wenn Du nicht aufpasst, wird aus bodenständig schneller miesepetrig als Du denkst.
Im Folgenden findest Du daher 7 Tipps, die Dir dabei helfen, positives Denken auf eine gesunde Art und Weise in Dein Leben zu integrieren!
Positiv denken lernen – 7 Tipps, mit denen es wirklich klappt
Wenn Du endlich mehr Energie und Selbstvertrauen im Leben gewinnen willst, ist positives Denken das perfekte Transportmittel dafür. Damit Du dieses Ziel aber auch erreichst, musst Du sicherstellen, dass Dein Transportmittel auch einen funktionstüchtigen Motor (Realismus) hat. Denn sonst landest Du am Ende noch im Graben der Frustration.
Aber keine Sorge! Mit den folgenden Tipps lernst Du, wie positives Denken wirklich funktioniert.
1. Du kannst nicht alles beeinflussen – akzeptiere das!
Wir Menschen neigen von Natur aus dazu, immer alles in irgendeiner Weise beeinflussen zu wollen. Oft sieht die Realität aber so aus, dass unser Einflussbereich nun einmal relativ begrenzt ist. Die meisten Dinge im Leben wirst Du nicht beeinflussen können und das ist auch völlig in Ordnung.
Ein paar Klassiker gefällig?
- Du bekommst einen Anruf vom Chef, der Dir mitteilt, dass Du morgen arbeiten musst – da hast Du eigentlich frei.
- Im letzten Kreisligaspiel gegen den FC Wadentritt hast Du Dir Dein Außenband gerissen.
- Du erfährst, dass Dich Dein Partner auf der letzten Weihnachtsfeier betrogen hat.
Alles Ereignisse, die Du jetzt nicht mehr beeinflussen kannst. Leider neigen die meisten Menschen dazu, ihren Fokus gerade auf solche Dinge zu legen. Du kennst es sicherlich genauso – das ewige Grübeln über etwas, das Du sowieso nicht ändern kannst. Der Verstand agiert als hängengebliebene Schallplatte, die den gleichen Gedanken immer und immer wieder abspielt. Die Folge: Negative Gedanken und innere Blockaden, die Dich auf Dauer lähmen.
Die Lösung: Nehme die Situation so an wie sie ist und richte Deinen Fokus auf die Dinge, die Du jetzt ändern kannst. Akzeptanz ist der erste Schritt, wenn Du positiv denken lernen willst.
2. Achte auf Deine Körperhaltung
Auch wenn das erstmal banal klingen mag – es funktioniert tatsächlich. Denn nicht nur Gedanken wirken sich auf Dein Selbstbewusstsein und Deine Laune aus, sondern auch Deine Körperhaltung. „Biofeedback“ nennt sich das Zauberwort im Fachjargon. Probiers einfach mal selber aus: Stelle Dich aufrecht hin, Schultern hinter, Brust raus und Blick nach vorne. Du wirst feststellen, dass sich dadurch Deine komplette Wahrnehmung verändert und Du Dich automatisch sicherer fühlst.
3. Erkenne die Schallplatte in Deinem Kopf
Der Schallplatte in Deinem Denkapparat geht niemals der Saft aus. Das Problem an dem ganzen ist leider nur, dass die meisten Songs melancholische Hits aus der Emo-Szene sind. Die sich zudem andauernd wiederholen und auch noch verdammt überzeugend klingen.
Gibst Du Dich zu oft diesen negativen Gedanken hin, wird Dein Selbstbewusstsein automatisch darunter leiden. Die Wechselwirkung zwischen Gedanken, Gefühlen und Handlungen ist unumstritten: Negative Gedanken führen zu negativen Gefühlen, die wiederum oft zu negativen Handlungen (Resignation, Lamentieren, etc.) führen. Hierdurch entstehen automatisch noch mehr negative Gedanken – eine ewige Teufelsspirale.
Doch es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma. Und zwar Bewusstheit!
Behalte Deine Gedanken hierfür einfach mal eine Zeit lang immer im Blick – wie ein unabhängiger Beobachter, der von oben herab in Deinen Kopf schaut. Wenn Du dann die Schallplatte mit negativen Gedanken in Deinem Kopf das nächste mal bewusst wahrnimmst, grätsche einfach mit einem entschlossenen „Stopp!“ dazwischen und hinterfrage Dich, ob diese Negativität wirklich gerechtfertigt ist. Achtung Spoiler: Ist sie zu 99% nicht! Richte Deinen Verstand anschließend auf eine positive Sache in Deinem Leben und Du wirst merken, wie sich die schweren Wolken auf Deinem Launenhimmel endlich lichten.
4. Mache eine Social-Media-Diät
Auch dieser Tipp mag auf den ersten Blick etwas unorthodox erscheinen. Was haben Twitter, Instagram & Co. schließlich mit positiven Gedanken zu tun?
Nun, mehr als Du glaubst! Im Internet gibt es mittlerweile unzählige Studien, in denen die schädlichen Auswirkungen von Social Media auf das Selbstbewusstsein sowie auf die mentale Gesundheit im Allgemeinen aufgezeigt werden. Und das ist auch kein Wunder, wenn man der Sache mal auf den Grund geht. Denn niemand kann mir glaubhaft erzählen, dass es einen glücklicher macht, wenn man Tag und Nacht Beiträge ansieht, in denen Menschen zum Ausdruck bringen, wie (scheinbar) unglaublich toll ihr Leben doch ist.
Auf Instagram scheint zumindest fast jeder das perfekte Leben für sich gepachtet zu haben. Traumhafte Urlaubsbilder hier, neiderregende Couplegoal-Fotos da und Influencer mit perfekten Körpermaßen (und Fotoshopskills) dort. Im Vergleich zu dieser Illusion, die von vielen mit aller Mühe aufgebaut wird, um andere Menschen zu beeindrucken, erscheint das eigene Leben natürlich grau und langweilig. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Social Media den idealen Nährboden für negative Gedankenmuster bildet.
Dementsprechend lautet mein Tipp: Insta & Co. einfach mal für 4 Wochen weglassen und beobachten, wie sich das ganze auf die eigenen Gedanken auswirkt!
5. Überprüfe Dein soziales Umfeld
„Bevor Sie bei sich selbst eine schwere Depression oder Antriebsschwäche diagnostizieren, stellen Sie sicher, dass Sie nicht komplett von Arschlöchern umgeben sind.“
Mit diesem Zitat (das übrigens nicht von Sigmund Freund stammt, sondern von irgendeiner Twitter-Nutzerin) ist im Prinzip alles gesagt. Dein enges soziales Umfeld übt zweifellos einen enormen Einfluss auf Dich und Deine Gedanken aus. Gibst Du Dich vor allem mit Menschen ab, die sich tagtäglich über ihre Probleme beschweren und über alles mögliche lästern? Auf lange Sicht färben solche Verhaltensweisen und Gedankenmuster auch auf Dich ab.
Manchmal ist es das beste, sich von toxischen Menschen fern zu halten und sich stattdessen mit Menschen zu umgeben, die ihre Lebensfreude und positive Einstellung mit Dir teilen wollen.
6. Benutze Meditation als Waffe
Als Waffe gegen was? Na gegen Deine negativen Gedankenschleifen natürlich! Regelmäßiges Meditieren entspannt Deinen Geist und sorgt für eine innere Ausgeglichenheit. Dies wiederum führt zu einem Zugewinn an Freude, Energie und Gesundheit.
Und dafür musst Du natürlich keine mehrstündigen Meditationssessions in einem buddhistischen Kloster in Nepal bewältigen. Stattdessen genügen schon 10 Minuten täglich am Schreibtischstuhl in Deinem Zimmer. Oder wo auch immer sonst Du Lust hast. Du wirst überrascht sein, wie positiv sich regelmäßige Meditation auf Dein Denken auswirken kann.
Merke: Die Kunst beim Meditieren besteht übrigens nicht darin, möglichst positiv zu denken. Vielmehr geht es darum, Deine Gedanken aus einer neutralen Position heraus frei fließen zu lassen, sie quasi von außen zu beobachten. Drängt sich eine Emotion oder ein Gedanke (egal ob positiv oder negativ) in Deinen Kopf, atmest Du einfach tief durch und lässt diesen wieder los.
7. Führe ein Dankbarkeits-Journal
Mein letzter Tipp: Das gute alte Dankbarkeits-Tagebuch. Man liest es in jedem zweiten Motivationsbuch und hört es bei jedem Mindset Coach. Und tatsächlich hilft es, Dinge aufzuschreiben, für die Du dankbar bist. Das können auch ganz banale Sachen sein, wie zum Beispiel, dass Du ein Dach über dem Kopf hast. Oder dass Du jeden Tag genug zu essen hast und nicht hungern musst wie viele Menschen in anderen Ländern.
Es können aber genauso Situationen sein, die Du im Laufe des Tages erlebt hast – wie einen kleinen Erfolg in der Arbeit und ein belebendes Gespräch mit Deinem besten Freund.
Nimm Dir jeden Abend ein paar Minuten, um all diese Dinge in Deinem Journal aufzuschreiben. Dadurch fütterst Du Dein Unterbewusstsein Tag für Tag mit Positivität, was sich schließlich auch in Deiner Denkweise niederschlagen wird.
Welche Vorteile bringt positiv denken lernen?
Positiv denken lernen kann Dein Leben in vielerlei Hinsicht bereichern. Kombiniert mit einer Portion Realismus wartet eine Reihe an lebensverändernden Vorteilen auf Dich:
- Du wirst glücklicher
- Du wirst selbstbewusster
- Du löst Blockaden, die durch negative Denkschleifen entstehen
- Du nimmst mehr Chancen um Dich herum wahr
- Du wirst dankbarer für die Dinge und Menschen in Deinem Leben
- Du wirst gesünder (Stichwort Placebo-Effekt)
- Du verbesserst Deine Sinneswahrnehmung
Positiv denken lernen – lohnt sich das?
Ja, positiv denken lernen zahlt sich aus. Wichtig ist dabei eben nur, dass Du dabei den Bezug zur Realität nicht verlierst. Und dass Du Dir nicht in die eigene Tasche lügst. Denn Dein Unterbewusstsein lässt sich nicht austricksen. Es merkt automatisch, wenn Du ihm mit Deinen pseudopositiven Affirmationen einen Bären aufbinden willst und wird Dich dann mit negativen Gefühlen bestrafen.
In Kombination mit einem geerdeten Realismus lohnt sich positiv denken lernen aber definitiv und kann Dein Leben in sowohl privat als auch beruflich auf ein neues Level heben.
Wenn Du die oben genannten 7 Tipps regelmäßig in die Praxis umsetzt, werden sich in Deinem Leben zwangsläufig irgendwann positive Effekte bemerkbar machen.
Viel Erfolg, Du schaffst das!
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